Entschuldigung, wo geht's hier zur Hölle? (Sieben mal Sieben) / Hallo Promille

 

Aus dem Album "Traumtänzer" hat Udo Jürgens jetzt zwei Titel für seine neue Single ausgelesen. Leicht ist ihm die Wahl nicht gefallen, da ihm als Komponist bzw. als Schöpfer seiner Lieder eigentlich alle zehn Songs gleich nah am Herzen liegen. Udo: "Es ist vergleichbar mit einem Vater und seinen Kindern." Schließlich hat er sich für "Entschuldigung, wo geht's hier zur Hölle?" als A-Seite und "Hallo Promille" als B-Seite entschieden (wobei natürlich jeder Plattenhörer selbst entscheiden kann, welche Seite ihm besser gefällt).

Im "Höllen-Song" geht es um eine ungewöhnliche Mann-Frau-Beziehung: Ein Mann ist seiner Geliebten so hörig, daß er lieber mit ihr die Hölle durchmacht, als allein den Weg ins Paradies zu gehen. Texter Michael Kunze nennt es "eine tragische Liebesgeschichte". Komponist Udo Jürgens hat dieser Story viel Rhythmus unterlegt und erzielt mit dem melodischen Refrain "Sieben mal sieben" (übrigens gesungen von den "Hornettes") einen klangvollen Überraschungs-Effekt. "Entschuldigung, wo geht's hier zur Hölle?" ist kein leichter Schlager, sondern vom Inhalt her - Sigmund Freud läßt grüßen! - ein differenzierter Beitrag zum psychologischen Geschlechterkampf. Die Realität der Liebe ist eben nicht immer so schön, wie sie sonst oft in Schlagern besungen wird...

 

Auch "Hallo Promille" hat ein ernstes Thema zum Inhalt: Alkohol am Steuer. Wolfgang Hofer schrieb einen Text voll von sarkastischem Humor und Udo Jürgens eine kongeniale Musik dazu, wobei in seiner gesanglichen Interpretation zwar auch der Humor durchschimmert, das Problem aber mit dem nötigen Ernst "abgefeiert" wird. Fazit: Wer trinkt, fährt nicht, wer fährt, trinkt nicht! Ein Slogan, der immer Gültigkeit hat, ganz besonders aber zur Karnevals- und Faschingszeit.